Amazonas

 

Erkundungen in einer (noch immer) unglaublich schönen und erhabenen Region und Sehnsuchtsort vieler Naturliebhaber, die auch ein wenig Abenteurer suchen.

Der Amazonas ist ein unglaubliches Erlebnis: In einem Einbaum ohne Motor durch den überfluteten Regenwald gleiten und die teilweise absolute Stille genießen, in einer der Lodges den Stimmen des Amazonas lauschen, Exkursionen mit Booten oder zu Fuß unternehmen und den vielen kleinen Tieren und auch einigen großen Tieren begegnen.

 
Ara © Blumar                                                                                                                 Ameisenbär © Blumar

Betrachtet man nach kräftigen Regengüssen die Unterseite großer Blätter, dann findet man dort eine Vielzahl von Käfern und Insekten, die Schutz gesucht haben.
Mit Glück begleiten einem auf den Bootsfahrten Delphine im Wasser und große, bunte Aras am Himmel. Capybaras und Tapire sind auch zu sehen, kaum allerdings Jaguare, dafür aber Affen und manchmal auch Faultieren und Ameisnebären.

Die Fahrten auf dem Amazonas, seinen Flussarmen und Nebenflüssen hin zu den Lodges oder aber auf einem der kleinen Kreuzfahrtschiffe, geben einen guten Eindruck von der immensen Weite des Gebietes aber auch von der Lebenssituation der Menschen, die an den Flussufern leben. Dies sind häufig Caboclos, meist eine Mischung  von Europäern und Einheimischen.

 
Zusammenfluss von Rio Solimoes und Rio Negro © Blumar                                                        Dichter Regenwald am Rio Cristalino © Blumar

Abends in der Hängematte in einer Lodge oder auf einem Schiff die Erlebnisse des Tages Revue passieren lassen, sich Zeit für Reflektionen über das eigene Leben nehmen, oder über die Natur und die Menschen in Brasilien nachdenken und als Schlummertrunk eine feine Caipirinha genießen, das hilft das intensiv Erlebte zu verarbeiten und zu bewahren.

 

 
An Bord eines Amazonasschiffes © Blumar                                                                                       Anavilhanas Lodge © Blumar

Brasilien ist ein Land mit vielen mutigen Menschen. Menschen beispielsweise, die das Amazonasgebiet und seine große Diversität verteidigen und die jahrhunder-
telang in ihm gelebt haben, ohne ihn zu zerstören und über sehr viel Wissen z.B. über pflanzliche Medizin- und Heilkräuter verfügen und dieses Wissen von Generation z Generation weitergeben.

Heute vermuten Wissenschaftler, dass im Amazonas bereits vor 10.000 Jahren Menschen dauerhaft gelebt haben. Wissenschaftler schätzen, dass bereits vor Ankunft der Europäer bis zu 1 Million Menschen im Amazonas gelebt haben, hauptsächlich wohl in eher kleinen Siedlungen, aber mit teilweise komplexer Raumordnung. (vgl. dazu Spektrum.de).

Der größte Teil des Amazonas (legal) liegt in Brasilien. Mit etwa 5,2 Millionen Quadratkilometer umfasst er 61% des brasilianischen Territoriums, dabei standen im brasilianischen Teil des Amazonas 2010 rund 44% unter Naturschutz; das waren etwa 2.197.485 Quadratkilometer. Etwa die Hälfte des Gebiets unter Naturschutz – 49,4 % – entfiel auf Schutzgebiete wie z.B. Nationalparks, während davon 50,6 %  Territorien für die Ureinwohner waren (bezogen auf Gesamtbrasilien machen die Schutzgebiete für Indigene 14% aus); alle diese Gebiete waren und sind aber immer wieder durch illegale Eindringlinge bedroht.

Der gesamte Regenwald erstreckt sich über eine Fläche von über 6,7 Millionen Quadratkilometern und schließt die Teile ein, die in Kolumbien, Peru, Ecuador, Bolivien, Venezuela, Guyana, Französisch-Guyana und Suriname liegen. Durch alle diese Staaten schlängelt sich der Amazonas auf einer Länge von etwa 6.400 km. An einigen Stellen ist er bis zu 20 km breit.

Es wird angenommen, dass es im Amazonas Regenwald über 100.000 wirbellose Tiere gibt, rund 3000 Arten an Süßwasserfischen, 1.300 Vogelarten, 427 Arten an Säugetieren, sowie über 400 Arten an Amphibien und 378 verschiedene Reptilienarten dazu etwa 50.000 unterschiedliche Insektenarten. (vgl. dazu www.//tropenwaldnetzwerk-brasilien.de/amazonas-fauna-und-flora-der-gruenen-lunge-der-erde/)

 

 
Klammeraffen © Blumar famtours                                                                                      Spaziergang im Regenwald © Blumar

Die Zahl der Baumarten wird auf 12.000 bis 16.000 geschätzt, die Pflanzenarten insgesamt auf über 40.000. Die immergrünen Bäume sind ein wichtiger Teil der
grünen Lunge unserer Erde, eventuell noch immer ein wichtiger CO2-Speicher, es wird allerdings diskutiert, ob der Amazonas noch immer mehr CO₂-speichert als freisetzt. Die Menge an Kohlendioxid, die in den Bäumen und dem Boden Amazoniens gebunden ist, entspricht 10 Jahre globaler menschlich verursachter Treibhausgasemissionen. Der Regenwald ist aber besonders auch eine unvorstellbar reichhaltige „Apotheke“, er liefert überdies große Mengen an Sauerstoff. Durch seinen immensen Wasserhaushalt hat dieses große Regenwaldgebiet einen enormen Einfluss auf die Erdatmosphäre. Dessen natürliche Vegetation und ihr Wolkendach schützen vor einer stärkeren Aufheizung unseres Planeten. Es lohnt sich, vor Ort über die Auswirkungen der Zerstörungen auf das Mikroklima, den Wasserhaushalt und auch über die Auswirkungen auf das Weltklima nachzudenken

Wenn wir Reisen in das Amazonasgebiet anbieten, dann nicht nur wegen der erhabenen Schönheit, der Vielfalt und Ruhe des Regenwaldes, sondern auch weil wir unseren Reisegästen etwas von dem Kampf der Indigenen Völker gegen die beschleunigte Zunahme der Zerstörung des Regenwaldes und damit ihres Lebensraums vermitteln wollen und weil dadurch auch verstanden werden kann, wie wichtig es ist, sich für den Schutz des Regenwaldes und der Biodiversität weltweit einzusetzen.

Durch Brandrodung, Abholzung und Goldgräber und durch großflächigen Anbau von Soja, Mais, Zuckerrohr, Palmölbäumen und anderen Monokulturen, sind bereits bis zu 20% des Waldes zerstört, das hat Auswirkungen auf das Weltklima, vorher aber wohl noch auf des Mikroklima, also auf die Region bis nach Argentinien (Überschwemmungen, Dürren, Waldbrände).

Vor allen Dingen schränkt es den Lebensraum der indigenen Völker ständig weiter ein, die überdies oft auch durch den Bau von Straßen, Staudämmen und Minnen zur Ausbeutung von Erzen und seltenen Erden, maßgeblich Bauxit zur Herstellung von Aluminium, aus ihren angestammten Dörfern vertrieben werden. Der Corona-Pandemie waren diese Völker weitgehend schutzlos ausgeliefert, weil es keine Impfstrategie für sie gab. Dadurch haben sie viele ihrer Mitglieder verloren.

Nach Schätzungen gibt es heute (noch) in Brasilien etwa 305 indigene Völker mit insgesamt 900.000 Personen mit etwa 180 gesprochenen indigenen Sprachen. 98 % leben im Amazonasgebiet, ungefähr 200.000 von ihnen sind nicht kontaktierte Ureinwohner. Insgesamt leben im brasilianischen Amazonasgebiet rund 17 Millionen Menschen, im gesamten Amazonasgebiet wohl an die 25 Millionen Menschen.

Der wiedergewählte Präsident Lula da Silva, der seit dem 1.1.2023 wieder im Amt ist, will den Schutz des Amazonasregenwaldes und der indigenen Bevölkerung wieder aufnehmen und kann dabei mit Soforthilfen im Umfang von 200 Millionen Euro rechnen, die jetzt durch Zusage von Kanzler Scholz freigegeben werden. Bleibt zu hoffen, dass auch die staatliche Behörde FUNAI zum Schutz der indigenen Völker Brasiliens und die brasilianische Umweltbehörde wieder gestärkt werden.

Präsident Lula hat im April ein Dekret unterzeichnet, das erstmals seit 2018 wieder Indigenen-Schutzgebiete ausweist. Das Dekret soll den Ureinwohnern die ausschließliche Nutzung der natürlichen Ressourcen auf diesen Gebieten garantieren. Das Land darf nicht verkauft werden, auch Bergbau ist untersagt. Rechte Politiker (Partido Liberal, Ruralisten, Großgrundbesitzer bekämpfen diese Politik und versuchen eine Auslegung  durchzusetzen, nach der indigene Völker nur dort Land beanspruchen können, wo sie bereits vor der Verfassung von 1988 lebten. Allerdings wurden viele Urvölker von ihrem ursprünglichen Land vertrieben und hätten so nie eine Chance auf Rückkehr. Das Parlament hat jetzt das Dekret zurückgewiesen, jetzt muss das oberste Gericht entscheiden. Heute verfügt Brasilien über 732 Indigenen-Gebiete, die rund 14 Prozent des Staatsterritoriums ausmachen.

Es gibt spezielle Kreuzfahrten und Pakete zum Besuch von Indigenen, die nur zu bestimmten Zeiten des Jahres und für eine sehr begrenzte Anzahl von Personen angeboten werden.

 
©anavilhanas Local comunity tour                                                                                                Fussballfreuden im Amazonas © Blumar

Einige Stämme haben ihre ursprünglichen Siedlungen verlassen und leben nun in der Nähe von Manaus zusammen mit anderen Stämmen. Sie bilden indigene Gemeinschaften, die von ihrem Kunsthandwerk und der Demonstration ihrer Kultur und Rituale leben. Sie sind immer noch stolze Amazonas-Ureinwohner, die Besucher in ihrer Gemeinschaft willkommen heißen.

 

Was sollten Sie bei Reisen in das Amazonasgebiet keinesfalls vergessen:

Kleidung und Schuhwerk: 2 Lange Hosen, die man in die Socken stecken kann und die auch schmutzig werden dürfen, langärmlige T-Shits und Hemden für die Wanderungen im Dschungel; Stiefel oder hohe Turn- oder Wanderschuhe, leichter Poncho oder Regenmantel mit Kapuze, Socken; ausreichend kurze Hosen und T-Shirts, Badehose/Badeanzug, Sonnenhut, Sandalen für an Bord oder in der Lodge und am Strand; die Kleidung an Bord der Kreuzfahrtschiffe ist informell, in einigen Lodges abends eher Casual. Jacke und/oder warmer Pullover und leichten Schal: Nachts kann es ein bisschen kühl werden
Es gibt an Bord der Schiffe keine Möglichkeiten, Wäsche zu waschen und es gibt während der Fahrt keine Einkaufsmöglichkeiten.

Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen aber auch solche, die Sie vielleicht zusätzlich benötigen. Dazu Pflaster, Desinfektionsmittel, Augentropfen, Magentabletten,

Ganz wichtig: Moskitoschutz/Insektenschutzmittel und Sonnenschutz

Was Sie ebenfalls auf keinen Fall vergessen dürfen, ist Ihr Fernglas, Ihre Kamera (und ein Ladegerät und/oder Ersatzbatterien), eine Taschenlampe und eine leichte Feldflasche, vorzugsweise mit einem Schulterriemen;

Alle Toilettenartikel, die Sie brauchen: Zahnpasta, Zahnbürste, Brille, Kontaktlinsen und Pflegemittel;

Bücher, Schreib- und Malzeug und Papier.

Ausreichend Landeswährung besonders für Kreuzfahrten, da an Bord keine Kreditkarten akzeptiert werden.


Kreuzfahrt auf dem Amazonas oder Lodge:

Ein Vorteil der Kreuzfahrt ist, dass man ein größeres Gebiet erkunden kann als bei einem Aufenthalt in einer der Dschungel-Lodges. Das Boot fährt den Fluss entlang und jeden Tag wacht man auf und hat die Möglichkeit, eine andere Region zu erkunden, während die Aktivitäten in den Lodges immer in dem Gebiet stattfinden, in dem sich die Lodge befindet. Überdies ist auf den Schiffen mit weniger Insekten, Spinnen und sonstigen Kleintieren zu rechnen.

Lodges andererseits bieten mehr Platz und Komfort in Bezug auf die Ausstattung und Struktur. Sie haben Pools, Land zum Spazierengehen und größere Zimmer.

Achtung: Es ist immer empfehlenswert, vor Beginn einer Kreuzfahrt oder vor dem Transfer zu einer Lodge, eine Nacht in Manaus zu verbringen, nur für den Fall, dass etwas mit den Flügen oder dem Gepäck passiert.

Preise: Die Preise für die Hotels, Lodges und Kreuzfahrten sind nicht nur für die einzelnen Kategorien unterschiedlich, sie sind auch gestaffelt nach Saisonzeiten. Bei jeder Buchungsanfrage werden die genauen Preise entsprechend der gewünschten Reisezeit, Kategorien (Lodges) und Kabninen (Schiffe) angegeben.